Sprichst du Sanskrit?

Ich erinnere mich gut an meine erste Yogastunde – voller Vorfreude sass ich erwartungsvoll auf meiner Yogamatte. Die Yogalehrerin erschien mir äusserst freundlich – bis sie die Yogastunde mit dem Begriff «Namaste» startete. Was dann folgte, war eine Aneinanderreihung von fremdartigen, für mich völlig unverständlichen Begriffen. Ich fühlte mich vollkommen verloren im Dschungel der Sanskrit-Begriffe. Shava-was? Namast-hä?

Sanskrit ist eine alte indische Hoch- und Literatursprache. Die meisten Schriften der indischen und yogischen Philosophie (zum Beispiel das Yoga Sutra von Patanjali) wurden in Sanskrit verfasst. Das Wort Sanskrit bedeutet vollkommen gemacht, es ist also eine Sprache, der es an nichts fehlt.

Nur ist sie für Yogaanfänger nicht ganz einfach zu verstehen. Wir helfen dir und erklären einige wertvolle Begriffe:

Namaste
Dieser Begriff wird dir allenfalls gleich zu Beginn der Yogastunde begegnen. Indem der/die Yogalehrer:in namaste zur Begrüssung sagt und die Yogaschüler den Gruss erwidern, entsteht eine Verbindung und Gemeinschaft des Eins-Seins.

Ich ehre den Platz in dir, in dem das gesamte Universum wohnt. Ich ehre den Platz des Lichts, der Liebe, der Wahrheit, des Friedens und der Weisheit in dir. Ich ehre den Platz in dir, wo, wenn du dort bist und auch ich dort bin, wir beide eins sind. – Mahatma Gandhi zur Bedeutung von Namaste

Anjali Mudra
Diese Handgeste vor dem Herz bzw. dem Kopf, bei welcher beide Handinnenseiten aneinander liegen, verdeutlicht die Begrüssung, die Ehrerbietung, die Hingabe.

OM oder auch AUM
Eine heilige Silbe, die für das Absolute steht und das bekannteste Mantra ist. OM oder AUM, der universelle Urklang, symbolisiert die Ganzheit des Seins. Sie
werden als Symbole für drei Bewusstseinszustände verstanden: A bedeutet Wachen, U steht für Träumen und M für Tiefschlaf. Hinzu kommt ein vierter Zustand, nämlich Stille.

Asana
Sitz, Körperhaltung – die Grundbedeutung leitet sich ab von der Wurzel ās, sitzen.
Im traditionellen Sinne diente Yoga in erster Linie der Meditation, denn schliesslich geht es im Yoga um das „Zur Ruhe kommen der Aktivitäten des Geistes“. Im heutigen Yoga bezeichnen wir diejenigen Übungen als asana, in denen wir eine bestimmte Körperhaltung einnehmen. Je nach Übungsstil kann dies langsam und meditativ oder zügig, fliessend und kraftvoll sein.

Pranayama
Die Kontrolle (ayama) des Atems (prana). Die Atemtechniken des Yoga – es geht also um die Kontrolle bzw. die Meisterschaft über die Atmung. Die Wirkungen werden in Hatha-Yoga Texten beschrieben als gesundheitsfördernd, kräftigend, aktivierend, reinigend oder beruhigend.

Surya namaskar
Der Sonnengruss – eine dynamische Sequenz von fliessenden asanas, die den Körper ideal aufwärmen und für die nachfolgende Yoga-Praxis aktivieren und energetisieren. Je nach Yogastil kann der Sonnengruss leicht unterschiedlich ausfallen.

Shavasana
Völlig reglose Haltung auf dem Rücken im Liegen – die sogenannte Schlussentspannung als Abschluss einer Yogastunde, damit die vorausgegangene Yogastunde körperlich und geistig nachwirken kann. Shavasana ist vielleicht die wichtigste Stellung der asanas, auch wenn sie oft zugunsten der aktiveren asanas verkürzt wird. Bei richtiger Anwendung kann Stress abgebaut und negative Manifestationen im Körper gelöst werden. Im besten Fall erlebt man ein Gefühl tiefen Loslassens und Friedens.

Und wenn du nun das Gefühl hast, dass wir dir zu viele Sanskrit Begriffe um die Ohren geschlagen haben, dann können wir dich beruhigen. In unseren Yogastunden werden die Begriffe, falls wir sie nutzen, immer übersetzt und verständlich erklärt. Du bist nicht alleine gelassen und Fragen sind immer erlaubt bzw. sogar erwünscht.

Herzlich Willkommen bei tanjayoga – YOGA FÜR ALLE!